Unser Regattasegler Martin Streffing geht ins Detail
Interview mit Anna vom Yachtclub Siegerland YCS
Hallo Anna, ich möchte dir gratulieren, du warst mit 8 Jahren nicht nur die jüngste im Rennen zur ASC Clubmeisterschaft, sondern auch noch das schnellste Mädchen. Hat das wilde paddeln lassen Spass gemacht?
Anna: Es hat viel Spass gemacht, die Erwachsenen paddeln zu lassen.
Und keine Angst gehabt, dass der Opti bei dem Wasserschaufeln untergeht?
Anna: Angst vorm untergehen hatte ich überhaupt nicht, ich hatte mich immer sichergefühlt
Dann gab es ja auch eine schöne Medaille. Ist das dein erster Preis den du gewonnen hast?
Anna: Letztes Jahr beim kleinen Wassermann habe ich auch schon eine Medaille beim Opti Segeln gewonnen. Außerdem bin ich im Schwimmverein und habe bei Wettkämpfen 2 Medaillen gewonnen.
Du kannst toll kentern und das Boot flott wieder aufrichten. Hast Du das viel geübt, macht das denn auch Spaß?
Anna: Das Kentern habe ich gestern das erste mal geübt und es hat sehr vielSpass gemacht!
Ich danke dir für das Gespräch, bis bald.
ASC Clubmeisterschaft 2024
Ca. 20 Boote waren gemeldet, rechtzeitig wurden die Boote klargemacht, alle Segler waren bei den warmen Sonnenstrahlen gut gelaunt…. Der Wind, der Wind, das Biggekummerkind. Da war so gut wie nichts. Noch nicht mal das gefühlte Lüftchen vermochte den See in eine einzige Bewegung zu versetzen: Der See so glatt wie ein von einem Anfänger frischgebügeltes Hemd. Eine leichte Jolle könnte mit sehr viel Feingefühl sich fortbewegen…. Meine Chance?!
Die Regattaleitung war von ratlosen Regattafreaks umzingelt. Jeder schaute den anderen an. Was nun?!
Die Regattaleitung ersann einen Rettungsversuch: Da wir ja reichlich an Sporttreibenden versammelt waren und das Wetter regenfrei bleiben sollte, könnte man doch mit dem langsamsten Fortbewegungsmittel des Sees eine besondere Regatta veranstalten:
Es sollten 5 Optis mit je einem Kind an der Pinne und einem Erwachsenen mit dem „Optipaddelchen“ den Steg 4 umrunden. Dort würde der ausgelaugte Erwachsene ausgetauscht und eine weitere Runde gefahren werden. Jedem Boot sollten 4 Unerschrockene zugelost werden. Freiwillige vor! Erstaunlicherweise konnten alle Boote entsprechend besetzt werden. Als mutige Steuernde fanden sich Anna, Marian, Justus, Lukas, und Anton ein. Pünktlich zum Startsignal gaben die Erwachsenen alles, was im Arm rauszuholen war. Die jungen Steuerleute mussten das „Übergewicht“ des Antriebs mit dem Sitz am Heck ausgleichen. Der Bug der Optis sank schon beträchtlich tief ein.Ca 10% des aufgewühlten Wassers fand sich mit der Zeit in den Opti. Die verschiedenen und optimierten Körperhaltungen für ein schnelles Fortkommen sahen schon speziell aus.
Schnellste junge Frau an der Pinne wurde Anna vom YSC, Anton war vom WSVB als schnellster im Ziel, das stärkste Team war der ASC mit Lukas, Justus und Marian. Alle wurden mit einer Medaille und Beifall ausgezeichnet. Gratulation!
Vielen Dank auch an den ausrichtenden Verein ASC für den schönen Samstag bei Spiel, Sport und Spannung.
…die Pannenklöpper Regatta 2024
Am Samstag (22.06.24) stand mal wieder die klassische Pannenklöpper Regatta an. Schon in meinem ersten Segellebensjahr hatte ich den Spaß an meiner Seite. Da waren die Startfelder so groß und dicht, das man vom Steg aus an das gegenüber liegende Ufer über die Boote trockenen Fußes gelangen konnte….
Früher…. War alles besser….Wie auch immer. Dieses Jahr war es beim bisher schönsten Segelwetter des Jahres 2024 nur 12 Boote am Start. Was war los? Die EM hatte zu dieser Zeit kein Spiel, der Himmel war mit wenigen Wölkchen bedeckt, die Sonne hatte ihren Spaß, der Wind fand noch die richtige Lust… Haben die Leute nicht bemerkt, der Schirm kann in den Keller, es kann mit Kind und Segel (frei nach „Kind und Kegel“) an den See gehen?Dabei hat auch die Regattaleitung mal wieder ganze (Vor-) Arbeit geleistet. Die Ausschreibung und die Segelanweisung waren u.a auch im Internet, auf der Plattform Manage2Sail, bereit gestellt. Mit Bedacht wurden die Sportsfreunde in das große Becken, gegenüber dem YCL, geschickt. Das Startschiff und die Starttonnen waren perfekt gelegt.
Der Umzug ins große Becken war die richtige Entscheidung! Hier war Platz, hier war Wind, hier war die lange Bahn, hier war klar der Spaß. Leicht drehend kam der Wind vom Windrad Erbscheid in Richtung Staumauer Kraghammersattel. Am Startboot war die zu segelnden Rundenanzahl mit M3 angezeigt. Somit war 2-mal die Luv-Tonne zur runden und dann über die Leetonne direkt ins Ziel.
Nicht so glücklich, aber verständlich, fand ich die Entscheidung, die 3 Gruppen, die Jollen und die Boote YST bis 110 und YST ab 111 in einem Startfeld starten zu lassen. Als Jollenfahrer mit den dicken, schnellen Booten zu starten ist für die Jollen nicht prickelnd. Sie sind zwar quirliger, aber leicht abzudecken und auszubremsen. Jetzt galt es nur noch die richtige Startposition zu finden.
Da ja alle Boote zur gleichen Zeit starten sollten, waren die Jollen mit ihren kurzen Masten und kleinen Segeln besonders gefordert. Für mich als Jollenfahrer tauchten da die Fragen auf:A) Wo ist die beste Startposition? Am Startschiff oder an der Tonne?
B) Wie halte ich mich beweglich? Wie halte ich mich zwischen den großen und „trägen“ Schiffen frei? Immer in Bewegung halten oder mir den besten Parkplatz wählen?C) Wo ist der Wind frei zugänglich, wo sollte ich wenden um die Luv-Tonne schnell zu erreichen? Am Ufer entlang möglichst direkt zur Tonne oder Mittig mit 2-3 Schlägen?Hille, auf dem Startboot, startete pünktlich und zog von der Starttonnen am Ufer entlang, Richtung Luv-Tonne. Mit einer erschreckenden Höhe und gutem Speed ging das Team als Erster um die Luv-Tonne. Das sah mal wieder nach klarem Start-Ziel-Sieg aus….Mit meiner Wahl, in der Nähe des Startbootes loszulegen war ich mit ca. 2 Sec Verspätung nicht ganz zu frieden. Die großen, modernen Boote, die Platu (Team Lau, ASC), J22 (Team Lohmann, YRCA), Sprinta Sport (Team Leukel, YCL) zogen vor meinen Augen auch mit guter Höhe laufend unter mir durch. Die Boote werden meinen Weg kreuzen, sich vor meiner Nase setzen und mich stören. Hier war mir einer baldigen Wende, um mich freizuhalten, zu rechnen. Das kostet kostbare Zeit und Geschwindigkeit.Mit meiner YSZ 111 lag ich noch gut im Rennen. Viel durfte ich da nicht an Zeit abgeben. Es galt das Feld hinter mir auf Abstand zu halten und diesen noch zu vergrößern.Bjame Asselborn mit seiner Vorschoterin Emily Jaeger (ASC) auf dem 420er (YSZ115) segelte gewohnt ein tolles Rennen. Unter Spi waren sie wieder gut unterwegs. Sie abzuschütteln würde nicht leicht sein….Die beiden musste ich mal wieder versuchen auf Abstand zu halten…Team Hille war zwar wieder an den Wendepunkten als Erster, hat dann aber auf dem eigentlichen Zielkurs nicht die Ziellinie angepeilt, sondern vorbeisegelnd die Luvtonnen genommen. Den Fehler hat er leider zu spät realisiert. Er verzichtete auf einen Zieleinlauf.Bei dem Zieleinlauf kam es auf eine gute und präzise Arbeit der Regattaleitung auf dem Startboot an! Denn die Platzierung der Segler war der Knaller. Die berechnete Zeit zeigt wie wirklich knapp das Rennen eigentlich war. Hier Es ging um Sekunden! Knapper geht es kaum!In der Gesamtwertung :
Platz 1 Team Asselborn/Jaeger auf 420er mit 00:44:55 = 1 Punkt gefolgt nach 24sec. von Platz 2 Team Leukel auf Sprinta Sport mit 00:45:19 = 2 Punkte und gefolgt nach 5sec. von Platz 3 Streffing auf RS AERO mit 00:45:24 = 3 Punkte
Die Gruppensieger : Jollen Team Asselborn/Jaeger vom ASC, YST bis 110 Team Leukel vom YCL, YST ab 111 Team Krombach vom ASC
Ich wage ein Fazit: Die Beteiligung macht mir Kummer. Nur 12 Boote waren bei wirklich guten Bedingungen am Start. An der gut arbeitenden und vorbereiteten Regattaleitung kann es nicht gelegen haben…(Vielen Dank!). Der WSVB als Ausrichter brachte nur 2 Boote aufs Wasser: Fam. Killing bei den YST ab 111 gelang auf Platz 2, Gesamtwertung 6 Punkte: Gratulation
Der ASC waren mit mindestens 5 Booten unterwegs. Team Krombach brachte es bei den YST ab 111 auf Platz 1, Gesamtwertung 4 Punkte: Gratulation. Der YRCA war mit 3 Booten unterwegs. Das erfolgreichste Boot war Team Fam. Albers auf der It 806 YST bis 110 mit Platz 2, Gesamtwertung 5 Punkte: Gratulation. Der YCL hatte nur ein Boot am Start, dafür segelten sie sich bei YST bis 110 auf Platz 1 und Gesamtwertung 2 Punkte: Gratulation. Alle Angaben ohne Gewähr.
Martin Streffing Text und Bild
DER URHEBER IST FÜR SEINE TEXTE UND BILDER VERANTWORTLICH UND STELLET DEN VEREIN VON ANSPRÜCHE FREI
Juniorenpreis der Stadt Olpe 2024
Da tummelte sich am ersten Mai- Wochenende eine größere Schar junger Leute um wunderschöne Jollen. Boote mit weißen Rumpf und tollem Echt-Holz oder farbigen Decks. Ein sehr schön anzusehendes Durcheinander auf dem Hafengelände.
Also gibt es so etwas auch in unserem Hafen. Jedes Jahr, nur einmal im Frühling. Leider! Die Piraten KV war der Einladung des WSVB zur Regatta „Jugendpreis der Stadt Olpe“ gefolgt. Es waren Teams aus dem Raum Rursee, Aachen, Jülich und Münster. Leider war kein Boot vom Biggesee vertreten. Selbst der WSVB, mit einem Privatboot an der Bigge vertreten, war nicht dabei.
Ich war dabei! Gemütlich, fast lümmelnd, war ich auf dem Startboot und konnte an einem Tag die Regatta ganz nah verfolgen. Sehr nah! Und die harte und disziplinierte Arbeit der Startercrew Fiete, Sabine und Sandra, erleben. Wer glaubt, da sitzen drei Vergnügte, völlig entspannt und kaffeetrinkend in der Sonne, der irrt! Umzingelt von angespannten, sehr quirligen und jungen Segelprofis gilt es hier einen gerechten und geordneten Ablauf zu garantieren. Aber seht Euch die Bilder an….
Die jungen Segler waren hochmotiviert. Hier wurde nichts verschenkt. Die perfekt eintrainierten Manöver, wie Spi setzen oder perfekt zu wenden, gelangen fast zu 100%. Der gemäßigte Wind gab trotzdem keinen Grund zu einer Langsamkeit. Bei den Up-and-Down-Kursen musste jeder Handgriff sitzen, das Boot perfekt ausgetrimmt und immer in Fahrt gehalten werden. Somit blieb es doch bei einer schnelle Regatta. Von den 10 Teams waren auch 4 Steuerfrauen. Und sie waren richtig gut unterwegs! Zwei Steuerfrauen platzierten sich mit ihren Vorschotleuten im 1. Drittel
GER 4452, das schnellste Boot in der Gesamtwertung (Gw) wurde von Steuerfrau Charlotte Müldner mit ihrem Vorschoter Gerrit Balzer gesegelt. Die Zwei zeigten durchweg eine sehr starke Leistung mit einem etwas schwachen Sart 6-1-2-1.
GER 4232 Simon Praglowski mit Vorschoter Mark Comanns „klebte“ an dem Siegerboot von Charlotte Müldner und mit 2-6-2-3 setzte sich das Team klar auf Platz 2
GER 4361, Melina Schuhl mit Vorschoter Malte Treder gelang im 4. Lauf aus meiner Sicht einen tollen Coup: An der Leetonne in der letzten Runde, musste sie eine Vorfahrt an der Lee-Tonne gewähren. Aber durch Verzicht einer sofortigen Wende, nutzte sie diesen Umstand zu Ihren Gunsten aus. Sie blieb mit ihrem Boot weiter auf Stb-Kurs und ging dann erst in direkter Linie auf Bb-Kurs in Richtung Ziel. Dadurch war Sie in einem „Windfeld“ verblieben und zog auf dem Kurs an weiteren Konkurrenten als 1. ins Ziel. Die Arme hoch gerissen und ein erlösender Schrei dokumentierte diesen spannungslösende Moment. Mit 1-4-1-8 belegte das Team in der Gw mit einem Punkt mehr in der Gw, hinter GER 4232, den verdienten 3. Platz
Auch die folgenden Segelteams zeigten beeindruckende starke Leistungen. Mit den tückischen Windverhältnissen, mal etwas, mal etwas viel mehr, mal eine andere Richtung, mal nur in kleinen Bereichen… Spannend blieb es bei jedem Boot.
GER 4381, Henrik Balzer mit Vorschoterin Lynn Hübner starteten gut, hatten in den letzten Läufen wieder etwas nachgelassen, aber mit der Gw 2-1-5-6 reichte es zum Platz 4
GER 4398 Josh Köster mit Vorschoterin Lilli Kellmann kam mit einem „Ausrutscher“ in der Gw 4-7-2-3 auf Platz 5.
GER 4288 Marius Dufke mit Vorschoter Jan Niehues zeigte eine kontinuierliche gute Leistung mit 3-5-4-4 und kam in der Gw auf Platz 6.
GER 4432 Moritz Henn mit Vorschoter Tim Huppertz steigerte sich mit Gw 7-3-3-4 auf Platz 7.
Auch auf den Plätze 8, 9 und 10 blieb es spannend, hier konnte sich keiner klar vom Konkurrent absetzen. Hier ging es um jeden Punkt.
GER 4501 mit Nadine Höthker mit Vorschoterin Mia Trottenberg (GER 4501), eine reine Damenmannschaft, kam mit 5-8-5-9 in der Gw auf Platz 8.
GER 4329 Lea Bung und Vorschoter Erik Ameling setzten sich mit Gw 9-7-6-7 auf Platz 9.
GER 4385 Jonas Bodden mit Vorschoterin Mirja Hülsmann gelangte mit 9-6-10-5 auf Platz 10.
Martin Streffing Text und Bild
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Blaues Band 2024
Mit der ersten Regatta zur Reviermeisterschaft startet das Blaue Band 2024 des WSVB. Bei schönstem Sonnenschein und schwächelnden Wind, mit einem 24 Boote starkem Feld, ging es in Richtung Vogelinsel. Ungerechterweise zum Start der ersten Klasse, dümpelten die Jolle bei schwachen Wind-.ö anscheinend langweilig Richtung Hauptbecken. Die danach gestarteten Kielboote mit ihren langen Masten holten sehr schnell auf. Wie auf leisen Sohlen und tiefenentspannt schoben sie sich an uns Jollensegler vorbei. Vorneweg, fast schon natürlich, das Hille Team YRCA auf dem Starboot (Pl 1). Bei der „ Rollmops“, Team Grotepaß YCL, war der Name reine Tarnung (Pl 2). Vom Start weg hat „Laser-Leukel“, in Begleitung mit Uwe Fernholz auf Finn, die bessere Seeseite am Startsteg gewählt. Es war zwar der längere, aber auch der schnellere Weg ins Hauptbecken. Und dort nicht auf das Windloch beim YCL gewartet und auf der Rückreise schön Mittig geblieben. Im Ziel kam zwar Fernholz mit seinem Finn einen Hauch von 83 sec. vor Leukel ins Ziel, aber bei seiner „schlechteren“ Yardstickzahl von 110 zu 113 rechnerisch hinter Leukel ins Ziel. Somit kam Thomas Leukel auf Pl 3. Team Dennis Leukel auf einer Dehler Sprinta Sport rutschte rechnerisch mit 8 sec. noch auf Pl 4, Uwe Fernholz kam mit weiteren 34 sec. somit auf Pl5.
Die schnellsten Boot aus dem „Olper“ Hafen war das Team Merlevede vom ASC auf Pl 9 und Team Petersheim auf Pl 10 aus dem WSVB.
Jooo, auch ich mit dem Pl 15 kam hinter meinem Vereinsfreunden Jes Vetter auf einem Laser auf Pl 13 und Team Poguntke auf einer Focus 750 auf Pl 14 ins Ziel. Ob man meine Platzierung als Frühjahrsmüdigkeit abtun kann, werde ich im Herbst sagen können.
Warum wir unser „Blaues Band“ in den letzten Jahren aber immer mit so materialschonenden Wetterbedingungen ausrichten, sollte mal bis ins kleinste Detail ausführlich und schonungslos ausdiskutiert werden…. Vielleicht bei einem beruhigendem Getränk unserer Wahl.
Das stärkste und auch das erfolgreichste Feld waren die Kielboot mit einer YSZT bis 110 mit 11 Teilnehmern. Gefolgt in Anzahl und Erfolg wurden sie von den Jollen mit 8 Booten. Schlusslicht in der Anzahl und dem Erfolg waren die Boote ab YST ab 111.
Martin Streffing Text und Bild
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